ARS - Antibiotika-Resistenz-Surveillance

Die Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen gegen Antibiotika hat sich weltweit zu einem gravierenden Problem der öffentlichen Gesundheit entwickelt, da dadurch die Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten zunehmend erschwert wird. Als Reaktion darauf hat das Bundesministerium für Gesundheit die Deutsche Antibiotika Resistenzstrategie (DART) entwickelt. Eine zentrale Stellung nehmen dabei Surveillance-Systeme zur Antibiotika-Resistenz sowie zum Antibiotika-Verbrauch ein, um auf der Basis verlässlicher und repräsentativer Daten Maßnahmen zur Begrenzung des Problems ergreifen zu können.

Mit ARS - Antibiotika-Resistenz-Surveillance in Deutschland - wurde die Infrastruktur für eine flächendeckende Surveillance der Antibiotika-Resistenz etabliert, die sowohl die stationäre Krankenversorgung als auch den Sektor der ambulanten Versorgung abdeckt. Damit sollen belastbare Daten zur Epidemiologie der Antibiotika-Resistenz in Deutschland bereitgestellt sowie differentielle Aussagen nach Strukturmerkmalen der Krankenversorgung und nach Regionen möglich werden.

ARS ist konzipiert als laborgestütztes Surveillancesystem zur kontinuierlichen Erhebung von Resistenzdaten aus der Routine für das gesamte Spektrum klinisch relevanter bakterieller Erreger. Projektteilnehmer und damit Datenlieferanten sind Laboratorien, die Proben aus medizinischen Versorgungseinrichtungen und Arztpraxen mikrobiologisch untersuchen.

ARS als nationales Surveillance-Netzwerk bildet die Grundlage für die Beteiligung Deutschlands an den internationalen Surveillancesystemen zur Antibiotikaresistenz: am European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net) sowie am Global Antimicrobial Resistance Surveillance System (GLASS) der Weltgesundheitsorganistation WHO.

+++ 01.02.2024: Das Dokument zur Freistellung von Reserveantibiotika von der Nutzerbewertung nach §35 SGB V wurde aktualisiert+++

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+++ 22.09.2023 +++
Die Datenbasis für die Reports der Webseite wurde aktualisiert. Der Öffentlichkeit stehen nun Daten für die Jahre 2008-2022 zur Verfügung. Für das Berichtsjahr 2022 liegen Daten aus 724 Einrichtungen der stationären Versorgung vor, darunter 591 Allgemeine Krankenhäuser; dies entspricht einer coverage von 34,5 Prozent bei den Allgemeinen Krankenhäusern (Anteil von Allgemeinen Krankenhäusern in ARS an allen Allgemeinen Krankenhäusern laut Krankenhausstatistik in Prozent). In der ambulanten Versorgung deckt ARS mit Daten aus 21.950 Arztpraxen 29 Prozent der Praxen (ohne psychologisch-psychotherapeutische Praxen) in Deutschland 2022 ab.


+++ 19.04.2023: Teilnahme an Surveillancesystemen ARS/AVS/ARVIA im Rahmen des GBA-Beschlusses +++
Nähere Informationen zur Übermittlung von Daten zu Antibiotikaresistenz und -verbrauch für Reserveantibiotika gemäß §35a G-BA finden Sie hier.

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